…wurden am 06.11.2018 von Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 9 und 10 an den Stolpersteinen in Niedermendig niedergelegt. Witterungsbedingt läuft die Messingoberfläche der Gedenktafeln regelmäßig stark an und macht die Namen auf den Steinen schlecht lesbar. Nun erstrahlen die Steine wieder in ihrem alten Glanz und wie jedes Jahr erfüllte damit unsere Schule das Versprechen, im Rahmen einer Patenschaft diese Gedenksteine kurz vor dem 09.11. vom Staub und Schmutz der vergangenen Monate zu säubern. An diesem Tag erinnert die Stadt Mendig im Rahmen einer Feierstunde jedes Jahr an die Reichspogromnacht von 1938, in der auch die Mendiger Synagoge niedergebrannt worden war. Die Messingtafeln im Straßenpflaster zeigen die Namen und Lebensdaten der Opfer des Nationalsozialismus, auch ihren Sterbeort, der in vielen Fällen ein bekanntes Vernichtungslager gewesen war. Die ersten 24 Stolpersteine wurden 2014 vor dem letzten Wohnsitz der verfolgten und ermordeten Mendiger Bürgerinnen und Bürger vom Künstler Gunter Demnig persönlich verlegt, inzwischen sind 9 weitere hinzugekommen. Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich sehr betroffen über das Schicksal der ehemals wohlangesehenen Bürger jüdischen Glaubens und auch über das der großen Familie Kreitz, die der Volksgruppe der Sinti angehörte. Sie erfuhren, dass eine behinderte Mitbürgerin ermordet wurde und schließlich auch zwei Geistliche ihren Widerstand gegen das Terrorregime mit dem Leben bezahlten. Während der Putzaktion erlebten die Jugendlichen ehrliche Wertschätzung für ihr freiwilliges Engagement, die ihnen von Anwohnern spontan entgegengebracht wurde: so durften sie ihre Wasserkanister selbstverständlich im Hause einer Dame auffüllen, eine Mendigerin schenkte ihnen sogar Schokolade. Auch diese freundlichen Gesten trugen dazu bei, dass die Aufgabe sich zu einem sehr positiven Erlebnis entwickelte, welches sicherlich in den jungen Menschen nachwirkt und Geschichte greifbar und erfahrbar werden ließ. Zum Abschluss versammelte sich die Schülergruppe mit ihren Lehrerinnen Frau Merten und Frau Waasem am Gedenkstein für die ehemalige Mendiger Synagoge in der Wollstraße. Herr Krobbach als Vertreter der Schulleitung ließ es sich nicht nehmen, an diesem Ort jedem Schüler und jeder Schülerin persönlich für ihr Engagement im Namen unserer Schulgemeinschaft zu danken. Schließlich wurden die Namen aller Mendiger Bürger, für die bisher ein Stolperstein gesetzt wurde, verlesen, denn
„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist!“