Am 21. Oktober 2019 begaben sich Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen B9a, B9b und S10b mit ihren Klassenlehrern Frau Metzgeroth, Frau Mohr und Herrn Wilberg auf eine Exkursion nach Verdun, Frankreich, der Welthauptstadt des Friedens.
Die Stadt Verdun steht wie keine andere Stadt für die Gräuel des 1. Weltkrieges.
Mehr als 17 Millionen Menschen fanden zwischen 1914 und 1918 den Tod, etwa 20 Millionen Menschen wurden verwundet. Synonym für den Stellungskrieg und die grausamen Materialschlachten ist die achtmonatige Schlacht von Verdun (Februar – Dezember 1916). Mehr als 700.000 Menschen fielen in der „Knochenmühle von Verdun“ den neuartigen Waffentechniken wie Granaten, Flammenwerfern, Giftgas und Maschinengewehren zum Opfer.
Der erste Programmpunkt vor Ort war die Besichtigung des Fort Douaumont. Die Befestigungsanlage war der größte Bau des äußeren französischen Fortgürtels vor Verdun und während der Schlacht besonders stark umkämpft. Pierre Lenhard, langjähriger Verdun-Guide und Experte für Verdun, führte die Gruppen sachkundig durch die unterirdische Festungsanlage.
Beim Betreten des Forts wird den Schülern die Situation der Soldaten im Krieg bewusst. Unter den unterirdischen, feuchten Räumen des Forts befinden sich nicht nur Lazarette und Gemeinschaftsräume, sondern auch die Schlafräume der Männer. Dabei gab es weder Matratzen noch durften die Soldaten ihre Uniformen ablegen. Ein Gefühl der Beklommenheit macht sich breit…
Ein Einzelfall hinterlässt besonders Eindruck bei den Schülern, als man sich vor dem deutschen Soldatendenkmal im Fort versammelt. Herr Lenhard erzählt von Dr. Hallauer, einem deutschen Arzt, der nicht nur deutschen, sondern auch französischen Soldaten das Leben gerettet hat. Doch trotz seiner Dienste wurde er während des Zweiten Weltkriegs in Ausschwitz aufgrund seiner jüdischen Abstammung getötet.
Es war erschreckend, die Situation der Soldaten vor Augen geführt zu bekommen. Während der Führung durch das Fort Douaumont wurde durch Pierre Lenhard demonstriert, wie schrecklich laut der Einschlag von Granaten auf das Fort war.
Nur vage konnten die Schülerinnen und Schüler den Lärm, Gestank und die Todesangst erahnen, denen die Soldaten in dieser Hölle, die zugleich Schutz bedeutete, ausgesetzt waren.
Nächster Programmpunkt der Exkursion war das Beinhaus von Douaumont („Ossuaire de Douaumont“). Dort werden in verschiedenen Kammern die Knochen von etwa 130.000 nicht identifizierten französischen und deutschen Soldaten aufbewahrt. Vom Turm des Beinhauses von Douaumont hat man einen beeindruckenden Ausblick über den Soldatenfriedhof, der sich hinter dem Denkmal erstreckt: „Mort pour la France“ steht auf den mehr als 16.000 Kreuzen, 592 Gedenksteinen für die moslemischen Soldaten und dem Gedenkstein für die jüdischen Soldaten. Es ist heute kaum vorstellbar, wie viele Menschen hier auf dem Schlachtfeld, in den Schützengräben, auf grausame Art getötet worden sind – auch ohne begraben zu werden. Es ist ein Bild, das man nicht so schnell vergisst.
Mit einer Erkundungstour durch das neu renovierte, beeindruckend geschaffene Museum von Verdun endete der Tag in Frankreich.
Verdun liegt über 100 Jahre hinter uns- doch je mehr Zeit ins Land zieht, desto mehr wird die Verpflichtung zur Erinnerung eine Obliegenheit, die uns alle angeht.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) veranstaltet vom 31. Oktober bis 18. November seine diesjährige Haus- und Straßensammlung, bei der auch viele Schülerinnen und Schüler der RS plus Mendig sich freiwillig verpflichtet haben. Für ihr Engagement an dieser Stelle schon mal ein großes Dankeschön!
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